DOPPELHAUS S

Permanente lineare Immissionen (Hauptverkehrsstraße u. Straßenbahnlinie) und temporäre punktuelle Immissionen (Sportplatz) schränkt den Nutzungsbereich des Wohnungsbaus sowie dessen Freiraumorientierung ein. Ein Satteldach als Betonmonolith steil ausgerichtet in Richtung Schallemittent mit Thermoholzriemchen verkleidet und ohne Materialwechsel zur Fassade, prägt den zweigeschossigen Baukörper. Die gegebenen Zwänge werden so modifiziert, dass es wie selbstverständlich erscheint, Öffnungen werden gezielt gesetzt und die Grundrissorientierungen sind so gewählt, dass die Nachbarn ihre Privatsphäre erhalten. Erst wenn die optische Patina des grauen Holzes als homogen empfunden werden kann und die Außenanlagen mit dem Bauwerk verschmelzen, ist die Aufgabe, einen eigenständigen Wohnbau unter Restriktionen in einem amorphen Siedlungsquartier zu situieren, erfüllt.
Das Erdgeschoss ist nach Westen und Süden extrovertiert, öffnet sich zum Freiraum Garten, ist abgeschottet durch Wände aus Beton und Holz, die begrünt werden und eine Grünoase bilden ohne Einblicke von außen zuzulassen. Die Sichtbetonmauer nach Norden und Osten spielt durch die fortifikatorischen Fensterschlitze auf die traditionelle Vorstellung „My Home is my Castle“ vom Wohnen im urbanen Raum an. Das Obergeschoss ist introvertiert – Schutz vor Lärm, Blicke und zu viel Sonne. Die Dachterrassen sind uneinsehbar, komplett verkleidet mit dem gleichen Material der Fassade und des Daches. Die Loggia bietet Schutz und vergrößert das dahinterliegende Zimmer.